Heute hat mir Walt Disney mal wieder aus der Patsche geholfen! Es fing ganz harmlos an – ich wollte einen neuen Blogbeitrag schreiben. Über ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt. (Welches das ist, verrate ich Dir später in diesem Beitrag :-). Aber es ging einfach nicht vorwärts …
Kennst Du das? Du brauchst dringend eine Idee für Dein neues Projekt. Normalerweise sprudeln Dir die besten Einfälle so schnell in den Kopf, dass Dir ganz schwindelig wird.
Aber heute, genau heute – gähnende Leere, im Kopf und auf dem Papier. Deine Gedanken drehen sich im Kreis und es kommt einfach nichts Brauchbares dabei raus. Dabei warst Du heute früh noch so gut drauf und hättest am Liebsten gleich losgelegt.
Was ist passiert?
Wahrscheinlich setzt Du Dich gerade (mal wieder) selber viel zu sehr unter Druck. Und das geht meistens schief. (Du hast das sicher selber auch schon öfter erlebt, oder?)
Neue Ideen mit Leichtigkeit
Willst Du neue Ideen oder Ansätze entwickeln, ist oft guter Rat teuer. Du drehst Dich im Kreis und kommst nicht wirklich weiter. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, eine der vielen Kreativitätstechniken auszuprobieren.
Das Brainstorming ist sicher eines der am meisten verwendeten Möglichkeiten. Aber es gibt noch viele andere, wie zum Beispiel die Walt Disney Methode. Damit habe ich schon die besten Ideen gehabt. Als bekennender Walt-Disney-Fan stelle ich sie Dir deshalb hier vor 🙂
Die Kreativitätstechnik, bei der Du in verschiedene Rollen schlüpfst
Die Walt-Disney-Methode kannst Du alleine oder zu mehreren anwenden. Es gibt verschiedene Rollen – entweder Ihr verteilt die Rollen oder Du nimmst nacheinander die einzelnen Rollen an.
Die Hauptrollen sind:
- Der kreative Träumer
- Der realistische Planer
- Der konstruktive Kritiker
Wenn Du möchtest, kann noch eine neutrale Person als Beobachter dabei sein. Das macht Sinn, wenn Ihr eine größere Gruppe seid.
1. Der kreative Träumer
Stell Dir vor, Du darfst so viele Ideen sprudeln wie Du willst, es gibt keine Grenzen – weder finanziell, noch zeitlich oder sonstwie.
Je verrückter, desto besser. So ausgefallen und fantasievoll wie möglich – und niemand kann Dich stoppen!
Denke kreuz und quer, lasse Fünf gerade sein und spinne wie ein Weltmeister …. Sei der „kreative Träumer“ – Die „Walt-Disney-Methode“ macht es möglich.
Hier kannst Du richtig kreativ sein:
- Was würde mir gefallen?
- Was wäre ideal?
- Was fällt mir Verrücktes oder Ausgefallenes dazu ein?
- Was will ich ausprobieren / habe ich noch nicht ausprobiert?
Verrückte, ungewöhnliche oder total unlogische Einfälle und Ideen sind gefragt. Aber Achtung: denke jetzt noch nicht an die Umsetzung, das schränkt in dieser Phase nur ein – und folgt erst im nächsten Schritt:
2. Der realistische Planer
Träumst Du noch oder realisierst Du schon?
Jetzt plötzlich ändert sich das Szenario: Du hast eine Riesen-Liste von Super-Ideen und überlegst, wie Du das Ganze realisieren kannst. Frage Dich jetzt:
- Was habe ich schon zur Verfügung, was brauche ich noch?
- Wie fühlt sich diese Idee an und was halte ich von der nächsten?
- Ist die Idee machbar oder doch eher ein Luftschloss?
- Gibt es bereits Erfahrungen in ähnlichen Situationen?
Plane, bis der Arzt kommt – geht nicht, gibt’s nicht!
Jetzt bist Du der „realistische Planer“ in der Walt-Disney-Methode und dafür da, die Ideen auf eine machbare Grundlage zu stellen. Überlege Dir Wege und Lösungen, wie die Ideen und Träume Wirklichkeit werden können. Idealerwiese hast Du jetzt schon einen groben Plan, wie Du das Ganze umsetzen könntest.
3. Der konstruktive Kritiker
Jetzt wird’s kritisch:
Die nächste Rolle im Spiel macht auch einen Riesen-Spaß: Jetzt bist Du der „konstruktive Kritiker“. Als echte Spaßbremse hinterfragst Du alles und Jeden.
- Bringt mich das meinen Zielen näher?
- Was kann ich daran verbessern?
- Welche Chancen und Risiken gibt es?
- Was daran kann nicht funktionieren und wie kann ich es machbar machen?
- Was habe ich übersehen?
- Was sollte sollte ich verändern?
Der Kritiker bei der Walt Disney Methode sucht nach Schwachpunkten oder Fehlern im Plan. Er ist sehr kritisch und alles andere als nett – und das ist gut so. Denn hier werden die Träume und Pläne auf den Prüfstein gelegt.
Die Kritik gibt Raum für weitere Ideen und Verbesserungen in der Umsetzung. Denn jetzt folgt meist eine weitere Runde:
Wie geht’s dann weiter?
Jetzt ist wieder der Träumer an der Reihe. Er nimmt die Kritikpunkte ernst und verändert die Ideen: er weitet sie aus und macht sie noch größer: Sind zum Beispiel zu wenige Mitarbeiter für die Umsetzung da, entwickelt er Ideen, wie man das Team vergrößern kann. Ist das Budget zu klein, sucht er nach kreativen Wegen, wie man zusätzliches Budget bekommen kann …
Der Realist überprüft wieder die Machbarkeit der Ideen und passt seine Umsetzungsvorschläge an, die der Kritiker dann wieder untersucht und so weiter …
Das Ganze wird so lange wiederholt, bis ein guter Plan oder eine kreative Strategie entstanden ist, um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Vor- und Nachteile der Walt Disney Strategie
Nachteile:
Gerade für Ungeübte ist es oft schwierig, in den jeweiligen Rollen zu bleiben und gemäß der jeweiligen Rolle zu denken – zum Beispiel darf wie beim klassischen Brainstorming keine Idee gleich verworfen werden. In der jeweiligen Phase soll der Blickpunkt eindeutig sein. Deshalb wird oft auch noch eine 4. Person, ein neutraler Beobachter, mit eingebunden.
Vorteile:
Die Vorteile liegen auf der Hand: kreative Ideen entstehen ohne Beschränkungen, werden dann zuerst auf ihre Machbarkeit untersucht und erst dann kritisch hinterfragt. Da die Ideen mehrmals die Runde machen können, bekommt jede Idee genug Chancen, auf Herz und Nieren geprüft zu werden und schließlich zu einem innovativen Ansatz heranzureifen.
Wieso eigentlich „Walt Disney Methode“?
Robert B. Dilts schrieb über Walt Disney:
„…tatsächlich gab es drei Walts: den Träumer, den Realisten und den Miesepeter – (…there were actually three different Walts: the dreamer, the realist, and the spoiler“)
basierend auf Robert B. Dilts (1994): Strategies of Genius. Volume I
Der berühmte Filmproduzenten und Zeichentrick-Pionier Walt Disney war ein Mensch mit sehr ausgeprägten Visionen und Träumen. Er unterschied die drei verschiedenen Phasen der Ideenfindung und trennte sie sowohl räumlich als auch zeitlich voneinander: für den kreativen Träumer, den realistischen Planer und den konstruktiven Kritiker gab es jeweils einen anderen Raum, der so eingerichtet war, dass die Person darin in den entsprechenden mentalen Zustand kommen konnte.
Und ohne viele dieser bahnbrechenden und innovativen Ideen, die bei Walt Disney entstanden sind, können wir uns die Welt gar nicht vorstellen …
Ach ja, ich habe Dir ja versprochen zu verraten, worum es in dem Blogbeitrag gehen sollte: Wie Du in 5 Schritten zu Deiner perfekten Positionierung kommst. Hier findest Du sicher viele Anregungen!
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Hast Du schon praktische Erfahrungen mit der Walt Disney Methode sammeln können? Ich freue mich auf Deine Kommentare 🙂
